Wo die Schlaube später in den Brieskower See und die Oder
mündet, liegt wenig westlich Müllrose. Das als Erholungsort
anerkannte märkische "Ackerbürgerstädtchen", gilt als Tor
zum Schlaubetal. Der gleichnamige Naturpark erstreckt sich
auf einer Fläche von 227 km² und ist zu mehr als zwei Drittel
mit Wald bedeckt.
Der im Norden gelegene Wirchensee ist von verschiedenen Laubmischwäldern
umgeben. Erlenbrüche, Buchen- und Hainbuchenwälder begleiten
den Oberlauf der Schlaube. Wie ein Mittelgebirgsbach windet
sie sich dort durch steile, bis zu 30 Meter hohe Schluchten.
An einigen Stellen im Schlaubetal, u.a. im Naturschutzgebiet
Teufelssee bei Schernsdorf, wachsen naturnahe Traubeneichen-Kiefern-Mischwälder.
In diesem Bereich, in dem die Schlaube eine Kette von Seen
durchfließt, sind auch noch ursprüngliche Buchenwälder erhalten
geblieben.
Über 1.000 Pflanzenarten sind bis heute im Naturpark nachgewiesen,
darunter derzeit noch 13 Orchideenarten und bedeutende Farne
wie Rippen- und Königsfarn. Fast 200 Vogelarten wurden festgestellt.
Neben Fischotter und mehreren Fledermausarten, leben See-
und Fischadler, Uhu und Eisvogel, Schwarzstorch und Schreiadler,
Sumpfschildkröte und Bachforelle im Naturpark.
Zeugnis der Kulturgeschichte sind die, seit dem 15. Jahrhundert
entstandenen Mühlen des Schlaube-, des Öse- und des Dorchetals,
die heute z.T. denkmalgeschützte und touristische Anziehungspunkte
sind.
Die geschichtliche Entwicklung des Gebietes ist eng an das
1268 gegründete Kloster Neuzelle gebunden. Das Stift mit der
Barockkirche ist heute eines der bekanntesten Bauwerke des kulturellen
Erbes in Brandenburg.
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